CURAVIVA Schweiz und CURAVIVA Baselland fordern zügige Umsetzung gezielter Impf- und Teststrategien und zusätzliche statistische Daten.
In den Alters- und Pflegeinstitutionen bleibt die Lage trotz strenger Schutzvorkehrungen angespannt. Auch kommt das Personal an seine Belastungsgrenze: Ausgebildetes Pflegepersonal ist schon in normalen Zeiten knapp. Die Pandemie führt wegen Mehraufwand und krankheitsbedingten Personalausfällen zu einer dramatischen Verschärfung dieser Situation. Zudem besteht die Gefahr, dass sich ansteckendere Virusmutationen weiter ausbreiten. Umso wichtiger sind nun gezielte Impf- und Teststrategien für Alters- und Pflegeinstitutionen.
Differenzierte Sichtweise
Zudem sind die komplexen Fragestellungen rund um körperliche und psychische Gesundheit in der öffentlichen Diskussion wenig präsent. Wir beobachten einen einseitigen Fokus auf Fall- und Sterberaten, der allzu schnell zu Vereinfachungen, Zuspitzungen oder zu haltlosen Behauptungen zur Situation der Alters- und Pflegeinstitutionen führt. Wir verurteilen solche pauschalen Aussagen aufs Schärfste und plädieren eindringlich für eine differenzierte Betrachtung.
Fakt ist, dass Alters- und Pflegeinstitutionen per se häufige Sterbeorte sind: Schon vor der Pandemie haben knapp 44% aller Verstorbenen ihren letzten Lebensabschnitt in einem Pflegeheim verbracht. Die Aufgabe der Heime besteht darin, die Menschen in dieser Lebensphase mit bedürfnis- und bedarfsgerechter Pflege und Betreuung zu begleiten – und zwar bis ans Lebensende.
«Die Gesellschaft hat Mühe mit dem Gedanken, dass in Heimen gestorben wird», beobachtet Markus Leser, Leiter Fachbereich Menschen im Alter und Mitglied der Geschäftsleitung von CURAVIVA Schweiz. «Die Diskussion über das Sterben ist deshalb wichtig.»
Fakt ist: auch in Pflegeheimen überlebt die Mehrheit der an COVID-19 erkrankten Menschen.
Weitere statistische Angaben zu den Leistungen der Institutionen zwingend nötig
Für eine differenzierte Diskussion sind umfassende Datengrundlagen und eine im Kontext richtige Interpretation unabdingbar. CURAVIVA Schweiz verlangt deshalb, dass weitere statistische Informationen zur Verfügung gestellt werden. Sterberaten lassen sich nur dann korrekt beurteilen, wenn auch die Veränderungen bei den Spital- und Heimeintritten mitberücksichtigt werden. So verzichten viele an COVID-19 erkrankte Heimbewohnerinnen und -bewohner auf einen Spitaleintritt und werden in den Institutionen gepflegt.
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