Der Baselbieter Regierungsrat hat in seiner heutigen Sitzung die Besuchseinschränkungen in den Baselbieter Alterszentren und Pflegeheimen per 6.6.2020 aufgehoben.
CURAVIVA Baselland erarbeitete in den letzten Wochen in Zusammenarbeit mit dem Amt für Gesundheit, Abteilung Alter und den Geschäftsführenden aller Alterszentren ein Schutzkonzept «Öffnungsstrategie», das zur Anwendung kommt.
Bestmögliche Sicherheit in den Pflegeheimen herzustellen, ist weiterhin oberstes Gebot und geniesst breite Akzeptanz. Bei der derzeit geringen Ansteckungsrate und den Lockerungsmassnahmen in der Gesellschaft rückt in den Alterszentren und Pflegeheimen das Bedürfnis der Bewohnerinnen und Bewohner nach Nähe zu den Mitmenschen und der Angehörigen auf Besuch bei den Bewohnerinnen und Bewohnern vermehrt in den Fokus. Ethikexperten nehmen das Thema ebenfalls auf. Es gilt, ein Gleichgewicht zu finden zwischen Sicherheit und Schutzbedürfnis versus Selbstbestimmung und Freiraum.
Die Besuchsmöglichkeiten werden ab dem 6.6.2020 für Angehörige und Bezugspersonen deutlich erweitert. Der Besuch in privaten Zimmern ist - sofern im einzelnen Heim gebäudetechnisch möglich -erlaubt. Dabei hat die Selbstverantwortung aller Beteiligten für das Einhalten der Regeln höchste Priorität.
Es gelten u.a. folgende Massnahmen:
Die Heime haben unterschiedliche Rahmenbedingungen und müssen gegenüber ihren Anspruchsgruppen spezifische Angebote und/oder Einschränkungen des Hauses im Rahmen des Schutzkonzeptes «Öffnungsstrategie» erklären und vertreten. Die einzelnen Institutionen sind für die Umsetzung vor Ort verantwortlich.
Das Schutzkonzept wird so bald als möglich veröffentlicht. CURAVIVA Baselland dankt der Abteilung Alter des Amts für Gesundheit und allen weiteren Beteiligten für die gute Zusammenarbeit.
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2020-06-02 Medienmitteilung Besuchseinschränkungen aufgehoben | 114 KB | |
Eine neue Studie des Migros-Kulturprozent zeigt, dass rund 100'000 Menschen in der Schweiz alleinstehend und ohne Kinder alt werden.
Jede fünfte ältere Person in der Schweiz wird ohne Kinder alt, jede zwölfte hat zudem keinen Partner beziehungsweise keine Partnerin. Insgesamt werden acht Prozent der Rentnerinnen und Rentner ohne Familienangehörige alt. Das zeigen Zahlen des Bundesamts für Statistik, welche die Fachhochschule Nordwestschweiz im Auftrag von Cornelia Hürzeler, Projektleiterin Soziales beim Migros-Kulturprozent, analysiert hat.
Alleinstehende und kinderlose Frauen sind im Alter doppelt betroffen: Männer gehen laut Studie nach dem Tod ihrer Partnerin oder ihres Partners eher wieder eine Beziehung ein als Frauen. Frauen beziehen zudem oft tiefere Renten und können sich die benötigte Betreuung wie eine Haushaltshilfe nicht leisten.
Die Studie zeigt, dass alt werden ohne Familienangehörige eine sozialpolitische Herausforderung darstellt. Die Zahl von Menschen, die im Alter ohne Unterstützung von Kindern und in keiner Partnerschaft leben werden, wird in den nächsten Jahren deutlich ansteigen.
Caring Communities und weitere zivilgesellschaftliche Aktivitäten werden weiter an Bedeutung gewinnen, resümieren die StudienautorInnen.
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Alt-ohne-Angehörige-Kurzbericht_de | 1761 KB | |
2020_Alt-ohne-Angehörige-ausführliche-Studie | 1686 KB | |