12.04.2022

Jahresbericht 2021

Die Coronakrise hält den Verband fest im Griff.

Nachdem schon das Jahr 2020 unter dem Zeichen des SARS-COV2-Virus stand, verlief das Jahr 2021 gleich weiter. Die Covidpandemie und die damit zusammenhängenden Massnahmen blieben die überragenden Themen, welche andere, wichtige Angelegenheiten in den Hintergrund drängten.

Die Geschäftsstelle hatte bereits 2020 Erfahrungen gesammelt und deshalb wurden die bewährten Instrumente – wie die wöchentliche Online-Geschäftsführungskonferenz (GFK), sehr oft mit Teilnahme des kantonsärztlichen Dienstes und der Abteilung Alter der VGD, auch im vergangenen Jahr weitergeführt.

Der Vorstand traf sich 2021 insgesamt neunmal. Neben sieben ordentlichen Vorstandssitzungen wurden zwei Strategieworkshops durchgeführt. Die beiden Mitgliederversammlungen mussten aufgrund der Coronapandemie zusammengelegt werden. Sie fanden schliesslich am 18. November 2021 statt. Das Referat von Prof. Dr. Settimio Monteverde brachte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Konzept der «essential care givers» näher, die als Bezugspersonen auch unter Pandemiebedingungen die Verbindung zwischen professioneller Pflege und Angehörigen sicherstellen.

Unterstützung der Mitglieder zur Bewältigung der Coronapandemie

Wichtiges Ergebnis aus der Arbeit der Taskforce und der Koordination mit dem kantonsärztlichen Dienst waren die jeweils angepassten Branchenschutzkonzepte, die als Grundlage für die betriebseigenen Schutzkonzepte gedient haben und weiterhin dienen. Die Geschäftsstelle klärte zudem diverse Fragen zum Impfen, Testen von symptomatischen Personen und zum Breiten Testen Baselland ab. Mit dem Kanton und den Gemeinden konnte erreicht werden, dass die COVID-bedingten Mehrkosten aus den Jahren 2020 und 2021 mit einem Zuschlag auf die Pflegetaxen 2024 von den Gemeinden abgegolten werden.

Die Zusammenarbeit mit den kantonalen Behörden bewährte sich und verlief weitgehend reibungslos.

Fokusthemen 2020 – 2023

Die Finanztagung, die im Rahmen des Fokusthemas «Wissenstransfer Finanzen und Finanzierung Langzeitpflege» zusammen mit dem Verband Basellandschaftlicher Gemeinden VBLG und dem Kanton Baselland durchgeführt werden sollte, musste auf das Jahr 2022 verschoben werden. Das Ziel der Tagung, die jetzt am 19.5.22 stattfindet, ist, den Gemeindepolitikerinnen und -politiker sowie den zuständigen Gemeinderäten fundierte Erläuterungen zur Finanzierung eines Pflegeheimplatzes, der effektiven Kosten, von Tarifen und Taxen sowie der Finanzierung der Pflegeheime zu geben und Fragen dazu zu beantworten.

CURAVIVA BL hat 2021 im Rahmen des Fokusthema «Umsetzung APG» eine Muster-LV ausgearbeitet und den Mitgliedern zur Verfügung gestellt. Sorgfältig beobachtet der Verband auch im laufenden Jahr die Fortschritte in der Umsetzung der Versorgungsregionen im Kanton. Im Rahmen der Bedarfsplanung setzt sich CURAVIVA Baselland ein für eine integrierte Bedarfsplanung, welche die ganze Versorgungskette im Blick hat.

Das Fokusthema «Effizienz, Produktivität und Effektivität im Pflegeheim» schrieb der Vorstand in seiner Retraite vom 7. Juni 2021 ab, da es im Fokusthema Finanzen integral bearbeitet wird.

Das Fokusthema «Weiterentwicklung Gefässe und Gremien» wird der Verband zu einem späteren Zeitpunkt weiterbearbeiten.

Finanzpolitisches
 

Mit Verzögerung aufgrund der Coronapandemie ist die vom Kanton finanzierte Zeitstudie angelaufen. Die Verzögerung führt dazu, dass die Versorgungsregionen die Daten für die Festlegung der Pflegekosten erst Ende 2022 erhalten werden und im EG KVG die Kompetenz für die Festlegung der Pflegekosten erst per 1.1.2024 an die Gemeinden bzw. Versorgungsregionen übergehen wird.

Die Krankenversicherer übernehmen im Kanton BL ab 1.1.2022 die Kosten für die MiGeL-Produkte. Die Kostenübernahme durch die Gemeinden als Restfinanzierer vom 1.10.2021 bis 31.12.2021 wurden bei den Pflegenormkosten 2022 als Abzug berücksichtigt.

Die Verfahren, in denen verschiedene Krankenversicherer die von 2013 bis 2017 bezahlten Kosten für MiGeL-Produkte von den Pflegeheimen in der Schweiz zurückfordern, sind nach wie vor sistiert, da das Verfahren im Kanton Zug noch nicht abgeschlossen wurde. Damit bleibt auch das Verfahren im Kanton Baselland weiterhin sistiert, wie es das Kantonsgericht Basel-Landschaft am 13.08.2021 verfügt hat.

Aktuell wird im Kanton Baselland der Pflegebedarf erhoben mit BESA LK 2010 unkalibriert und RAI Index 2016. Eine Anpassung an die aktuellen Versionen wird per 1.1.2023 oder 1.1.2024 erfolgen.

Qualität

Der vierte Prüfungszyklus gemäss qualivista stationär und gemäss dem Regierungsratsbeschluss vom 10.11.2020 ist 2021 gestartet. Die Heime reichen ihre Selbstbewertungen ab 2. Semester 2021 bis Ende 1. Semester 2023 ein. Die Audits finden ab 1. Januar 2024 bis und mit 30. September 2025 statt.

Weitere Projekte

Ausbildungsverpflichtung

Die Unterlagen (Reglement, Vereinbarung Ausbildungsfonds) wurden in Zusammenarbeit mit der OdA Gesundheit beider Basel aufgrund der Ausbildungspotentialanalyse erstellt. Erfüllungsgrad, Berechnungsmodus, Höhe der Belohnungs- und Kompensationszahlungen wurden definiert.

Aufgrund der anhaltenden Coronakrise fand die für September 2021 geplante Sitzung mit dem Kanton Baselland nicht statt.

Digitalisierung

Der Vorstand hat im letzten Jahr zwei Projekte zur Digitalisierung der Verbandsarbeit in Auftrag gegeben. Für die Bewirtschaftung der Kontakt- und Stammdaten der Mitglieder arbeitet der Verband mit der webways AG zusammen, die für CURAVIVA Schweiz resp. ARTISET einen Datenhub umsetzt. Für eine integrierte Auswertung von Kennzahlen aus verschiedenen Statistiken und Erhebungen wurde 2021 ein Vorprojekt gestartet.

Lobbying

Es fanden interessante Treffen mit Ständerätin Maya Graf (Grüne BL) und den Landrätinnen Christina Jeanneret (FPD, Oberwil) und Pascale Meschberger (SP, Liestal) statt. Die Kontakte sollen in den kommenden Jahren aufrechterhalten werden.

CURAVIVA Schweiz / ARTISET

Die Interessen der Region Nordwestschweiz wurden von Daniel Suter, vaka, in die Gremien des Fachbereichs Alter von CURAVIVA Schweiz eingebracht. CURAVIVA Baselland begrüsst die Fusion von CURAVIVA Schweiz und INSOS zu ARTISET per 1.1.2022. Neu tritt der Fachbereich Alter unter dem Namen CURAVIVA auf, der Fachbereich Erwachsene mit Beeinträchtigung unter dem Namen INSOS und der Fachbereich Kinder und Jugendliche unter dem Namen YouVita. Gemeinsam vertritt und unterstützt ARITSET über 3'000 Mitgliedorganisationen, die mehr 180'000 Menschen täglich begleiten und betreuen.

Kommunikation/Marketing und Veranstaltungen

CURAVIVA Baselland führte im vergangenen Jahr eine gross angelegte Imagekampagne für die Baselbieter Pflegeheime durch. An den verschiedensten, neuralgischen Standorten im ganzen Kanton Baselland wurden folgende Plakate aufgehängt.

 

Der Vorstand genehmigte zudem die Überarbeitung der Broschüre «Leben, Wohnen, Betreuung im Alter». Da die Broschüre mittlerweile 15 Jahre alt ist und sich die Lese- und Informationsgewohnheiten seither verändert haben, sind ein Redesign und eine Überarbeitung des Textes notwendig. Die Broschüre wird in Zukunft frischer und moderner daherkommen.

In den Online-Kanälen der sozialen Netzwerke Facebook, Twitter, Instagram und LinkedIn postete Jolanda Eggenberger weiterhin regelmässig. Die Social-Media-Aktivitäten stossen bei der Online-Community auf immer grösseres Interesse. Likes und Kommentare werden konstant abgegeben.

Veranstaltungen: Aufgrund der Coronapandemie fand im 2021 nur die Themenwoche palliative care «Lebensqualität bis zuletzt» zusammen mit dem Verein palliative bs+bl statt.

Mutationen

Im vergangenen Jahr gab es seitens der Mitgliedinstitutionen keine Mutationen. Die aktuelle Mitgliederliste finden Sie jeweils hier.

Personelles

Das Abschiedsessen von Beat Brunner fand am 25. August 2021 im Hotel Basel statt. Beat Brunner, die Vorstandsmitglieder und die Geschäftsstelle genossen den Abend sehr.

Thomas Studer, Stiftungsrat Pflegezentrum Brunnmatt in Liestal, der seinen Rücktritt aus dem Vorstand per Mitte 2021 eingereicht hatte, zog seinen Rücktritt im Laufe des 2021 zurück.

Neu in den Vorstand gewählt wurden an der Mitgliederversammlung vom 18.11.2021 René Gröflin, Stiftungsratspräsident des Seniorenzentrums Schönthal in Füllinsdorf, als designierter Nachfolger von Daniel Bollinger für das Präsidium von CURAVIVA Baselland sowie Denise Keller, Pflegedienstleitung und stv. Geschäftsführung der Stiftung Blumenrain in Therwil.

Dank

CURAVIVA Baselland schätzt Ihren täglichen Einsatz zugunsten der hochaltrigen Menschen im Kanton Baselland und dankt Ihnen allen, dass Sie sich weiterhin mit Elan und Weitsicht für die Betagten einsetzen.

Gabriele Marty, Leiterin Abteilung Alter, Amt für Gesundheit Baselland in der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion VGD, und das ganze Team des kantonsärztlichen Dienstes waren erneut wertvolle und überaus geschätzte Sparringspartnerin und -partner in Sachen Bewältigung der Coronakrise. Merci!  

Jolanda Eggenberger/Andi Meyer
Geschäftsstelle CURAVIVA Baselland
Therwil/Bubendorf, den 12.04.2022

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