19.05.2021

Teilstationäres Angebot komplettiert Versorgungskette

Zur Senioren Tages- und Nachtstätte in Ettingen wurde eine Studie in Auftrag gegeben, deren Resultate nun da sind. 

Seit April 2019 betreibt die Stiftung Blumenrain in der Gemeinde Ettingen eine Tages- und Nachtstätte für pflegebedürftige Seniorinnen und Senioren. Das Angebot ermöglicht einmalige oder regelmässige Kurzzeitaufenthalte, tagsüber oder in der Nacht. Dadurch sollen pflegende Angehörige entlastet und vorzeitige Heimeintritte vermieden werden. Die Tagesstätte und insbesondere das neue Angebot der Nachtstätte der Stiftung Blumenrain ergänzen damit bestehende stationäre und ambulante Angebote in der Region Mittleres und Solothurnisches Leimental.

Der jetzt erschienene Bericht zeigt auf, welche Vorteile und Nutzen die Tages- und Nachtstätte erbringt: 

  • Angebot dient der Entlastung von pflegenden Angehörigen: Die Fallporträts zeigen, dass insbesondere die ununterbrochen benötigte Überwachung des Partners oder der Partnerin für einen Aufenthalt in der Tages- und Nachtstätte ausschlaggebend ist. Dies trifft besonders häufig auf demente Personen zu, die man nicht unbeaufsichtigt lassen kann. Teilweise sind es die pflegenden Angehörigen selbst, die nach Entlastungsangeboten suchen. Teilweise sind es aber auch deren Kinder, die Entlastung für den betreuenden Elternteil suchen und dabei auf die Tages- und Nachtstätte stossen.
  • Pflegende Angehörige nutzen Zeit für Besorgungen oder Hobbies: In den Gesprächen mit den Angehörigen zeigte sich deutlich, welchen Beitrag die Tages- und Nachtstätte zur Entlastung der Angehörigen leistet. Die meisten pflegenden Angehörigen erledigen an diesen Tagen all das, was sonst liegen bleibt. Wie etwa Besorgungen ausser Haus, die nicht möglich sind, wenn der Partner oder die Partnerin zu Hause betreut werden muss. Einige nutzen die gewonnene Zeit, um ihren Hobbies nachzugehen, beispielsweise, um Sport zu treiben.
  • Angebot kann Eintritt in eine stationäre Einrichtung hinauszögern: Zwei der sechs Befragten mussten ihren Partner/ihre Partnerin aufgrund der Schliessung der Tages- und Nachtstätte während der COVID-19-Pandemie in ein Altersheim bringen, weil die alleinige Betreuung zu Hause nicht mehr möglich war. Dies zeigt, dass das Angebot einen wertvollen Beitrag zur Entlastung der Angehörigen leistet und den Eintritt in eine stationäre Einrichtung hinauszögern kann. Dieser Aspekt ist auch relevant für die gesamtgesellschaftlichen Kosten bei der Pflege und Betreuung.
  • Kurzzeitaufenthalte als lohnende Alternative zur stationären Betreuung: Die Fallporträts haben gezeigt, dass Kurzeitaufenthalte in der Tages- und Nachtstätte unter gewissen Bedingungen und über eine gewisse Zeit durchaus eine Alternative zur stationären Betreuung darstellen. Der Kostenvergleich anhand eines Fallbeispiels zeigt zudem, dass Kurzzeitaufenthalte auch für die öffentliche Hand eine lohnende Alternative sein können.

Es lohnt sich für die Restfinanzierer, die Leistungserbringer und die Gesamtgesellschaft, in teilstationäre und Übergangsangebote in der Altersbetreuung zu investieren.

Zum ausführlichen Bericht

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